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Domain per hosts-Datei auf einen anderen Server zeigen lassen

Manchmal kann es praktisch sein, eine Domain am eigenen Rechner auf einen anderen Server zeigen zu lassen, beispielsweise vor der Übersiedlung einer Website. So kann man etwa bereits am neuen Server unter der korrekten Adresse alles zum Laufen bringen und ausführlich testen, während alle anderen Menschen bei Eingabe des Domainnamens noch am alten Server landen. Erst wenn alles einwandfrei läuft, stellt man dann die Adresse im öffentlichen DNS-Server um. Das reduziert Ausfallzeiten beim Umzug auf nahezu Null.  Dieser Trick funktioniert sehr einfach: 

Üblicherweise übernimmt die Übersetzung vom Domainnamen auf die IP-Adresse des dazugehörigen Servers das DNS-System. Wenn Du eine Adresse im Browser eintippst, so wird der DNS-Server deines Providers abgefragt, von dort die zur gewünschten Domain gehörende IP ausgelesen und der Browser holt sich dann von dort die entsprechende Website.

Bevor dein Rechner aber beim DNS nachfragt, wird (um Zeit zu sparen) erstmal nachgesehen, ob bei dir am Rechner schon die entsprechende Information vorhanden ist. Das kann sein, weil die IP zur jeweiligen Domain dem Rechner bereits bekannt ist (weil er sie schon mal abgerufen hat) oder weil die Domain in der sogenannten hosts-Datei aufgelistet ist, die immer die erste Abfragestation ist. Wenn man also die Domain und eine IP-Adresse in dieser Datei einträgt, so glaubt dein Rechner, die Domain liegt immer dort. Unter Windows 10 funktioniert das folgendermaßen:

  • Editor (=Notepad) als Administrator öffnen (Rechtsklick auf den Editor-Eintrag im Startmenü, “Als Administrator öffnen” anklicken). Die folgende Abfrage mit “Ja” beantworten.
  • Auf “Datei -> Öffnen” klicken, im folgenden Fenster oben in der Adresszeile c:\windows\system32\drivers\etc\ eingeben und rechts unten umstellen von “Textdateien” auf “Alle Dateien”, damit die in diesem Ordner enthaltenen Dateien angezeigt werden (siehe Bild).
  • Die Datei hosts anklicken und auf “Öffnen” klicken
  • Nun die gewünschte IP-Adresse (in meinem Beispiel: die des “neuen” Servers) und den Domainnamen in der hosts-Datei eintragen: einfach unten dazuschreiben, zwischen IP und Name mindestens ein Leerzeichen. Ich trage üblicherweise die Domain sowohl mit als auch ohne www. ein, damit der Aufruf in jedem Fall klappt (siehe Bild).
  • Auf “Datei -> Speichern” klicken (oder mit STRG-S speichern) – wenn das verwendete Antivirus-Programm ein gutes ist, so wird es sich jetzt lautstark melden, da es natürlich auch Schadsoftware sein könnte, die deine Anfragen umleiten will und dafür die hosts-Datei ändern will. Zum Speichern also ggf. kurzfristig den Echtzeitschutz des Virenscanners abschalten – danach wieder einschalten nicht vergessen!
  • Nun noch den Zwischenspeicher für DNS-Abfragen löschen: Eingabeaufforderung öffnen (Startmenü -> Windows System -> Eingabeaufforderung), dort den Befehl

    ipconfig /flushdns

    eingeben und die Eingabetaste drücken. Die Meldung “Windows IP Konfiguration – Der Auflösungscache wurde geleert” zeigt an, dass es funktioniert hat.
  • Wenn du nun in der Eingabeaufforderung den Befehl

    ping www.deindomainname.at

    eingibst (natürlich musst du den Domainnamen mit dem ersetzen, den du in der hosts-Datei eingetragen hast), so kannst du prüfen, ob die Änderung funktioniert hat: als Ziel des ping-Befehls muss nun die frisch eingetragene IP-Adresse ausgegeben werden (siehe Bild).

Wenn der Eintrag in der hosts-Datei nicht mehr gebraucht wird: nicht vergessen, ihn wieder zu entfernen! Es kann sonst zu großer Verwirrung führen, wenn etwa die Website ein weiteres Mal übersiedelt werden soll und überall anders bereits funktioniert, nur am eigenen Rechner nicht (ja, das IST mir bereits passiert…).

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Ernst Michalek
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