Reisetag 3 (30.4.2001) - Leere Akkus & kein Wind
Ein Reisebericht live aus der Adria von Ernst Michalek
Gestern abend haben wir Alex auf die Bank im Salon ausquartiert, damit er seine Körperlänge irgendwo unterbringt - und er schlief tadellos. Der Rest der Crew ging nach den gestrigen Abendessen nicht schon um 12 sondern erst gegen 4 Uhr schlafen, insofern war ich heute vergleichsweise fit. Nach dem Ablegen in Kaprije warten wir recht vergeblich auf Wind - nur der kam nicht. Sowas von spiegelglatt habe ich selten das Meer gesehen wie heute den ganzen Tag. Insofern fahren wir gerade mal 2 Stunden - und das mit Dieselmotor. Fotografieren und Laptop bedienen geht nicht, da die Akkus alle restlos leer sind. Unterwegs zeigen mir Andrea, Stefan & Fritz die gängigsten Knoten, damit ich wenigstens die wichtigsten Leinen & Taue an Bord auf- und zubringe. Wenigstens das geht ohne Strom, Diesel oder sonstige Fremdhilfe.
Wir kommen bereits kurz nach Mittag in Primosten an - endlich wieder Strom für die Kamera und den Laptop. Das nutze ich dazu, uns eine eigene Mailadresse einzurichten - wenigstens das sollte funktionieren. Unser Boot ist also ab sofort bis Ende der Woche unter yacht.claudia@gmx.at erreichbar - bitte allerdings keine Anhänge mitsenden und die Mail gesamt unter etwa 20 kB halten (als Nur-Text senden, beispielsweise), sonst wirds unfinanzierbar... ;-)
In Primosten betätigen wir uns kreativ - als Nudelköche. Allerdings hatte ich gehofft, einmal eine Woche ohne Nudelkochen auszukommen (mein Standardfutter als Hausmann) - wieder nix. Aber es macht Spaß, obwohls dadurch unter Deck unglaublich heiß und dampfig wird.
An der Mole sind zwei Tische aufgebaut, an der Hafenmauer am Boden sitzend futtern wir gemeinsam mit der Crew der 'Moonwalker, die neben uns liegt, zwei Riesentöpfe Nudeln mit Gemüsesauce. Und auch nachher sind wir nur sehr schwer dort wegzubringen, die Nachmittagssonne versetzt uns in einen Faulheitszustand, der sich einem arbeitenden Menschen nur sehr schwer erklären lässt...
Danach ist Duschen angesagt - ein etwas merkwürdiges Vergnügen bei einer einzigen Dusche für den ganzen Hafen, in der sich noch dazu das Klo befindet. Trotzdem tuts gut.
Dann probiere ich, eine Panoramaaufnahme des Hafens zu machen, was ganz gut gelingt. Die internen Funktionen der IXUS und die mitgelieferte Software leisten da ganze Arbeit, allerdings wärs ohne Stativ etwas mühsam geworden.
Alex ist mittlerweile durch konsequentes Verwenden seiner Sonnenbrille einem Uhu nicht unähnlich, was ich sofort für die Nachwelt festhalten muß. Er ist hier bereits zum Fortgehen eingerichtet. Um 20:00 ist in einem nahen Restaurant ein Tisch reserviert, vielleicht komme ich ja heute zu meinen Scampi - mal schaun, was die Bordkassa hergibt... ;-)
Zurück zur Startseite